Jeder Innviertler hat schon gehört, von den schaurigen Geschichten des Maier Helmbrecht mit seinem „Aufstieg“ vom Bauernsohn zum Raubritter, seinem sündhaftem Leben und dass er dafür mit einem schrecklichen Ende büßen muss. Das „Puech vom Mayr Helmprecht" ist eines der großen Epen des Mittelalters. Es gilt als die erste Dorfgeschichte der deutschen Literatur, die vom Volk und nicht vom Adel erzählt. Der Mönch Wernher der Gartenaer (Gärtner) vom Kloster Ranshofen bei Braunau soll die Geschichte, erzählt in 1934 Verszeilen, um 1260 geschrieben haben.
Wer mehr über das Leben im Mittelalter wissen will, sollte sich auf den Helmbrecht-Pfad begeben. Radfahrer können auf insgesamt 30 Kilometern an zehn Stationen und weiteren Sehenswürdigkeiten Einblick nehmen in die Welt der Ritter und Raubritter.
Ausgangspunkt (Schautafel 1) ist der Curaplatz vor der 1036 Meter langen Burg in Burghausen. Gleich hinter der Altstadt führt der musterhaft markierte Pfad, über die Salzbachbrücke hinein zu uns in das Innviertel.
Was und wie die Bauern im Mittelalter schmausten, veranschaulichen beim Schloss Wanghausen (Schautafel 2) ein Kupferstich, historische Hinweise und ein Text aus dem mittelhochdeutsch verfassten Epos, in dem "Wanchusen" als "Ursprinc" eines guten Weines erwähnt ist. Von der Bewaffnung erzählt die nächste Station (Schautafel 3). Hier stellt der Kunstschmied Alois Lechner Grabkreuze, Tore und Lampen her und aus, gelegentlich auch mal ein Schwert.
Der Ritterzeit angepasst hat sich auch die Wirtin vom Gasthaus Auracher (Schautafel 4): Sie bietet den Pedalrittern einen Helmbrecht-Schmarrn aus Buchweizen an. Am Pfarrhof in Hochburg (Schautafel 5)wird das Thema Trauung behandelt, die damals nicht vom Pfarrer, sondern vom Brautvater vollzogen wurde.
Beim Bauernwirt (Schautafel 6) wird über mittelalterliche Gerichtsbarkeit aufgeklärt. Richtern und Schergen wurden übernatürliche Kräfte zuerkannt, in Bitzlthal (Schautafel 7)über politische und wirtschaftliche Zwänge, die Ritter zu Raubrittern machten. Eine Rüstung kostete so viel wie ein Bauerngut.
Am Helmbrechtshof (Schautafel 9) geht es um Abgaben der zinspflichtigen Bauern, die aus Getreide (Hafer, Roggen, Weizen), Schweinen, Geflügel, Eier und Käse bestanden. In Gänsfuß (Schautafel 10) wird über höfisches Leben informiert. Auf Kosten der Bauern vertrieben sich die Adeligen mit Turnieren und Tänzen die Zeit.
Durch den Weilhartsforst über Ach geht es zurück zum Ausgangspunkt.
Das wär doch was?
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Sehr geehrte Damen und Herren,
im OA 146 (Helmbrecht Pfad wird bei der Schautafel Nr. 2 fälschlich die Wanghausener Quelle mit Wein zusammen gebracht, die Quelle ist natürlich eine Quelle von hervorragendem Wasser (natürlich auch im Originaltext!)!
Die Schautafel Nr. 8 (Gilgenberg) fehlt in obigem Text.
Herzlichen Dank für Hinweise und liebe Grüße
Ernst Spindler
Am Pulverturm 19
84489 Burghausen
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