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Karl Mayr

OA 130 - Die Weitfeldkapelle

Kurz nach der Ortsausfahrt von Ostermiething in Richtung Tittmoning an der Gabelung der Ettenauerstraße in die Steinbachstraße steht von Weitem schon sichtbar die Weitfeldkapelle.

Als die älteste und bedeutendste Kapelle Ostermiethings ist die Weitfeldkapelle im spätbarocken Stil mit 3 Konchen (Einbuchtungen) erbaut, mit Schwüngen am Giebel, gelben Wänden mit weißen Faschen und Verzierungen aus Stuck. Blickt man im Inneren durch den Eingang hinaus, sieht man sehr schön die Ostermiethinger Kirche. Eine Birke und ein Ahorn fassen die Kapelle ein. Bei der Rast auf der Sonnenbank seitlich neben der Kapelle, blickt man auf den Untersberg und die umrahmenden Berge.

Die Weitfeldkapelle wurde 1783 von der Familie Panhauser, den Großeltern der Elisabeth Reuschel, errichtet. Im Jahre 1883 wurde die Kapelle erstmals renoviert. Durch Heirat kam die Kapelle in den Besitz der Familie Dietrich. Maria Dietrich übergab 1960 die Lebzelterei in der Ettenauerstraße zusammen mit der zugehörigen Kapelle an ihren Neffen Dr. Ernst Reitmair. Er ließ die Kapelle bis in das Jahr 2009 in vielen Reparaturen unter Berücksichtigung der Auflagen des Denkmalamtes renovieren. Dafür dürfen wir Dr. Reitmair an dieser Stelle unseren Dank und unsere Anerkennung aussprechen.

Eine Gedenktafel links neben dem Eingang erinnert an die Vorfahren des Dr. Reitmair: „Zum Gedenken im Gebet an unsere Großmutter, Frau Elisabeth Reuschel, geb. Panhauser, Oberamtsrichtersgattin, geb. 30.5.1859 in Ostermiething, gest. 2.11.1938 in München und an unsere Tante Frl. Maria Dietrich, Lebzelterstochter, geb. 7.12.1888 in Ostermiething, gest. 7.4.1961 in Ostermiething. R.I.P. Gestiftet von Familie Dr. med. E. Reitmair, München.“

Nach der Fertigstellung der Renovierungsarbeiten übergab Dr. Reitmair in einer Schenkung im Jahre 2009 die Kapelle an die Pfarre Ostermiething.

Einige wertvolle Gegenstände wurden in das Pfarrhaus nach Ostermiething gebracht. Ein Votivbild davon, mit der Aufschrift „EX VOTO ANNO 1830“ dürfte aus Dankbarkeit für einen überstandenen Schicksalsschlag gestiftet worden sein (Ex voto = lat. einem Gelübde zufolge)

Die Marienkapelle ist stark von Motiven aus dem Kreuzweg Jesu Christi geprägt und mit einer Altarnische hinter einem Gitter aus Schmiedeeisen, einem kleinen Gestühl aus 3 Holzbänken, Bildern an den Seitenwänden und einem bemerkenswerten Deckengemälde in einem blauen Himmelsgewölbe ausgestattet. Auffallend sind auch die mit Blütengehängen verzierten Kapitelle der angedeuteten Säulen an den Seitenwänden.

Das Altarbild zeigt Jesus nach der Kreuzabnahme im Schoß seiner Mutter Maria. Links im Altar ein Gemälde „Der gute Hirte“ mit dem geschulterten Schaf und rechts im Altar eine sehr seltene Darstellung der „Sünderin“, die Jesus die Füße salbt.

Auf den Bildern an den Seitenwänden werden die Dornenkrönung und die Geißelung Jesus dargestellt.



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